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Rund um den FSV

Oberliga RPS, Gr. Nord, 19. Spieltag: FC Karbach – FSV Salmrohr 1:4

Was für eine Reaktion des FSV Salmrohr! Strahlendes 4:1 nach deprimierendem 1:7: So schnell ist der FSV wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Beim FC Karbach erzielt die Schäfer-Elf alle Treffer nach der Pause – und das nach 0:1-Rückstand.

Eine noch dazu deutliche Reaktion hatte Lars Schäfer, der Trainer des FSV Salmrohr, nach dem fürchterlichen 1:7 am Samstag zu Hause gegen den SV Gonsenheim von seiner Mannschaft gefordert. Auch die Verantwortlichen des Fußball-Oberligisten machten den Spielern in einer kurzen, aber prägnanten Ansprache am Dienstagabend klar, auf was es im Kampf um den Klassenverbleib ankommt – und die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht: Gleich mit 4:1 siegte der FSV inmitten der Englischen Woche beim Tabellendritten, der seine Heimpartie nicht wie gewohnt auf dem Quintinsberg, sondern im wenige Kilometer entfernten Gondershausen austrug, weil das Flutlicht auf dem eigenen Kunstrasen (teilweise) defekt war.

„Es ist schon verrückt“, rang Salmrohrs Trainer nach dem eines Erachtens „auch in der Höhe verdienten Erfolg“ zunächst noch etwas nach Worten, nannte aber dann Gründe, warum seine Mannschaft am Mittwoch den bereits fünften Auswärtsdreier in der laufenden Spielzeit feiern durfte: „Wir waren von Beginn an hellwach, haben diesmal die Zweikämpfe angenommen, waren gierig und gallig und hatten schon in der ersten Halbzeit jeweils nach Ecken gute Chancen durch Maurice Neukirch.“

Etwas Glück hatte Salmrohr indes auch auf der Gegenseite: Gleich zwei (vermeintliche) Abseitstore bekamen die feldüberlegenen Karbacher abgepfiffen. Zumindest beim Treffer von Eric Peters wähnten sich die Gastgeber im Unrecht. Schäfer sah darin auch ein Stück weit ausgleichende Gerechtigkeit: „Wir hatten bislang auch immer mal wieder mit Schiri-Entscheidungen zu kämpfen oder Latte und Pfosten getroffen. Derjenige, der fleißig ist, wird halt auch mal belohnt …“

Engagiert und motiviert war sein Team ohne Zweifel, sah sich aber kurz nach der Pause im Hintertreffen. „So kurz nach Wiederbeginn leisten wir uns einen Aussetzer. Das darf natürlich nicht sein“, wusste Schäfer. Die Karbacher hatten sich den Ball im Mittelfeld erkämpft, Peters scheiterte mit seinem Schuss noch an FSV-Schlussmann Tim Kieren, im Nachsetzen war Florian Jannke mit dem 1:0 zur Stelle (46.) – Kieren sprang für Sebastian Grub ein, dessen Leistenverletzung aus dem Gonsenheim-Spiel sich als doch zu schwerwiegend herausgestellt hatte. „Tim hat in Phasen, als es noch ganz eng war, zwei Bälle aus dem Winkel geholt und seine Sache sehr gut gemacht“, lobte sein Coach.

Elf Minuten nach dem Rückstand schlug Salmrohr zurück: Der Ball kam nach einer Ecke auf den ausführenden Daniel Bartsch zurück – und der schlenzte das Spielgerät ins Tor. Gut eine Stunde war auf dem Kunstrasen in Gondershausen absolviert, da hatte der FSV das Spiel gedreht. Den Schuss von Lames entschärfte FCK-Keeper Janis Leidig, dann nahm Maurice Neukirch Maß und traf zum 1:3 (63.).

Das Selbstvertrauen war aufseiten der Gäste nun reichlich vorhanden. Auf einmal kehrte auch die in den vergangenen Wochen oft so vermisste Effektivität zurück: Lucas Abend schickte per Steilpass Lames, der flankte nach innen, wo Alex Kirsch zunächst noch in Leidig seinen Meister fand. Im Nachsetzen war Julian Bidon zur Stelle und markierte seinen achten Saisontreffer (71.). Den Schlusspunkt setzte der aufgerückte Abwehrchef und diesmal als Kapitän aufgelaufene Max Düpre nach einer Abend-Ecke per Kopf (74.).

Sehr erleichtert zeigte sich auch Torschütze Neukirch nach dem Abpfiff: „Wir haben als Team alles gegeben. Es war die Reaktion auf Samstag, als wir richtig was auf die Mütze bekommen haben. Wenn man Wille und Einsatz zeigt, kann man auch eine Mannschaft von der Qualität des FC Karbach schlagen.“

Groß ist die Hoffnung im Salmrohrer Lager, nun daheim einen Dreier folgen zu lassen. „Wir machen uns keinen Druck, wollen einfach nur an diese Leistung anknüpfen“, sagt Coach Schäfer im Vorfeld des Duells mit dem 1. FC Kaiserslautern II (Samstag, 14.30 Uhr, Salmtalstadion).

Für Maurice Neukirch ist es das Wiedersehen mit vielen früheren Weggefährten. Der Klausener wechselte einst als D-Junior zu den Roten Teufeln und trug acht Jahre lang ihr Trikot. Im Sommer, nachdem sein Vertrag beim FCK ausgelaufen war, stand der 20-Jährige zunächst ohne Verein da (auch, weil eine Corona-Erkrankung ihn am Vorspielen bei anderen Clubs gehindert hatte), ehe er sich Mitte Oktober dem FSV anschloss. Robust, ballsicher, mit Zug zum Tor: Schnell konnte sich Neukirch einen Stammplatz erkämpfen.

Er freut sich auf die Begegnung mit alten Kumpels, stellt aber unmissverständlich klar: „Wir wollen die Euphorie vom Karbach-Spiel mitnehmen.“ Nichts würden sich Neukirch und seine Salmrohr mehr wünschen, als endlich den ersten Heimdreier für diese Runde zu landen.

 

 

 

Aufstellung des FSV:

Tim Kieren – Lucas Abend, Marcel Giwer, Maximilian Düpre (C), Gianluca Bohr (84. Luca Meyer) – Daniel Bartsch – Niklas Lames, Maurice Neukirch (85. Gustav Schulz), Louis Thul (89. Marvin Munzel), Alex Kirsch (81. Nico Toppmöller) – Julian Bidon

 

Tore:

1:0 Florian Jannke 46. Min.
1:1 Daniel Bartsch 57. Min.
1:2 Maurice Neukirch 63. Min.
1:3 Julian Bidon 71. Min.
1:4 Maximilian Düpre 74. Min.

 

 

Spielbericht von FuPa: https://www.fupa.net/news/fsv-salmrohr-was-fuer-eine-reaktion-des-fsv-salmrohr-2820561