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Rund um den FSV

Interview mit Ex-Spieler Mario Paul

Mario Paul war in den 90ern und Anfang 2000 insgesamt 11 Jahre für den FSV aktiv. Er war somit Teil eines der erfolgreichsten Spielzeiten des Vereins. Legendäre Derbys und Spiele in der Regionalliga, Rheinlandpokalsiege und vieles mehr – Stürmer Mario Paul war immer dabei. Im Interview schildert er uns seine Erinnerungen an eine auch für ihn prägende Zeit.

 

FSV InTeam: Du bist als A-Jugendlicher 1991 zum FSV gewechselt und hast mit deiner Mannschaft direkt Rheinlandliga und -pokal gewonnen. Welche Erinnerungen hast du an die erste Saison im Salmrohr-Trikot?

Mario Paul: Ich habe bis dahin bei meinem Heimatverein in Gemünden gespielt, war aber zeitgleich auch in der Rheinland-Auswahl aktiv. Dort war August Schlotter der Trainer, genauso wie bei der A-Jugend des FSV. Zudem bin ich im September 1991 zur Polizei nach Wittlich gegangen. Da bin ich dann wieder auf den August Schlotter getroffen. Es war also naheliegend, dass er mich nach Salmrohr geholt hat. Der Großteil der Rheinland-Auswahl bestand aus FSV-Spielern. Das war eine richtig gute Truppe und natürlich ein Vorteil für mich, weil ich die meisten schon kannte. Ich habe damals im ersten A-Jugendjahr in Salmrohr an die 30 Tore geschossen. Im zweiten Jahr habe ich dann nur noch ein Spiel bei der A-Jugend gemacht und war für die restliche Saison bereits bei der 1. Mannschaft in der Oberliga.

Mario Paul (Mitte, unterer Reihe) als A-Jugendlicher in der Saison 1991/92

 

FSV InTeam: Mit 18 Jahren hast du dann bereits für die Oberliga-Mannschaft in Deutschlands dritthöchster Spielklasse die ersten Einsatzzeiten bekommen. Dein Trainer war Ex-Profi und -Torjäger Paul Linz. Wie viel hast du von ihm lernen können?

Mario Paul: Von Paul Linz habe ich sehr viel gelernt. Er war ein Top-Stürmer und unglaublich abgezockt. Es gibt wenige, die diese Qualität hatten. Ich kann mich auch noch an einen Ratschlag erinnern, der mir bis heute einfach im Kopf geblieben ist und den ich nun meinen Spielern weitergebe. Er sagte: „Einen guten von einem schlechten Spieler unterscheidet der erste Ballkontakt!“ Und damit hat der Paul absolut recht. Ebenso denke ich gerne an meine erste Einwechslung in der Oberliga zurück. Das war kurz vor meinem 18. Geburtstag. Beide Stürmer von uns hatten sich verletzt und Paul Linz fragte mich, ob ich mir das denn zutrauen würde. Ich sagte, dass ich sonst nicht hier wäre. Er wechselte mich letztlich ein und mit der allerersten Ballberührung gelang mir das Tor zum 1:1 gegen Wissen. Ein unvergesslicher Moment.

Mario Paul (in der Bildmitte) nach dem Rheinlandpokalsieg 1996

 

FSV InTeam: Bis zum Jahr 2000 bist du ohne Unterbrechung für den FSV im Einsatz gewesen. In diese Zeit fallen legendäre Pokalduelle, Regionalligaspiele gegen Traditionsvereine und einige heißumkämpfte Derbys mit der Eintracht aus Trier. Was waren für dich die Highlights?

Mario Paul: Das ist sehr schwer zu sagen. Generell hat mich die Zeit unheimlich geprägt. Salmrohr war ja meine Ersatzheimat. Immer wenn ich Richtung Wittlich fahre, kommt direkt ein Lächeln auf meine Lippen. Das habe ich in Koblenz, meiner anderen Station, nicht. Ein persönliches Highlight war sicherlich mein erstes Tor in der Regionalliga gegen Paderborn oder auch das 1:0 im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Diese erste Regionalligasaison war sowieso etwas ganz Besonderes. Als Underdog haben wir da einigen Großen das Bein gestellt. Wir hatten auch eine super Mannschaft, mit technisch unheimlich versierten Spielern, wie Rudi Thömmes oder Rudolf Muchka. Grundsätzlich waren die Spielzeiten in der dritthöchsten Klasse ein Erlebnis. Vor so vielen Zuschauern spielen zu dürfen, war unglaublich.

Mario Paul in der Saison 1997/98

 

FSV InTeam: Nach deinem Wechsel zur TuS Koblenz bist 2003 nochmal für 2 Jahre zurück nach Salmrohr gewechselt und hast damit über 10 Jahre beim FSV verbracht. Was hat für dich den Verein ausgezeichnet?

Mario Paul: Für die Größe von Salmrohr war es einfach nur bewundernswert, was da alle auf die Beine gestellt haben. Ich kann mich noch gut an den Bannern „Die Macht vom Dorf“ erinnern, der das eigentlich ganz gut wiedergibt. Verglichen mit den großen Vereinen hatten wir sicherlich weniger Druck. Es war eine gemütlich-familiäre Atmosphäre mit einer tollen Kameradschaft. Als Mannschaft sind wir eigentlich auch über Jahre zusammengeblieben. Mit dem Achim Eberhard habe ich beispielsweise seit der A-Jugend zusammengespielt. Dass es dann später überhaupt dazu gekommen ist, dass ich Salmrohr verlassen habe und nach Koblenz gewechselt bin, hatte eigentlich nut mit dem damaligen Führungswechsel zu tun. Meine ganze Karriere war ich als Offensivspieler im Einsatz. Zuletzt musste ich dann aber als Linksverteidiger agieren. Das war nicht meine Position. In Koblenz habe ich dann wieder als Stürmer spielen dürfen und war gleich mit 26 Treffern Torschützenkönig. Trotz allem sind die Jahre beim FSV für mich unvergesslich. Ich bin dafür sehr dankbar. Einfach eine tolle Zeit!

Mario Paul im Kopfballduell mit Saarbrückens Kapitän Da Palma (Saison 1998/99)

 

FSV InTeam: Du bist aktuell Trainer bei der SG Dickenschied/Gemünden in der Kreisliga A Hunsrück-Mosel. Wie sehr bist du noch dem Fußball verbunden?

Mario Paul: Dem Fußball bin ich weiterhin sehr verbunden. Das ist meine Leidenschaft. Aktuell bin ich zum 3. Mal Trainer bei meinem Heimatverein. Es macht mir schon Spaß, auf dem Fußballplatz zu stehen. Durch die Tätigkeit ist es aber die verbleibende Zeit begrenzt. An den Wochenenden haben wir selber ein Spiel, wodurch ich schon lange nicht mehr in Salmrohr war. Regelmäßigen Kontakt habe ich noch zum Thorsten Schlag. Wir treffen uns immer mal wieder. Ich würde mich aber freuen, wenn es bald mal mit einem Besuch im Salmtalstadion klappt.