Neuigkeiten

Rund um den FSV

Interview mit unserem Ex-Spieler Dr. Rolf Dockter

FSV InTeam: Du bist zur Saison 88/89 nach Salmrohr gewechselt. 2 Jahre zuvor spielte der FSV sensationell in der 2. Bundesliga. Hast du zu der Zeit auch schon das Geschehen rund um den Verein verfolgt?

Dr. Rolf Dockter: Auf jeden Fall. Ich war sogar schon zu A-Jugendzeiten zum Probetraining. Den Peter Rauen kenne ich, auch durch meinen Vater, schon seit der Kindheit. Der Bezug zum Verein war also immer da. Zu einigen 2. Ligaspielen bin ich dann natürlich im Stadion gewesen. Ebenso war ich zuvor auch bei der Platzeinweihung gegen Bayern München 1981 mit dabei.


Als zweikampfstarker Verteidiger sorgte Rolf Dockter für so manchen Ballgewinn.

 

 

FSV InTeam: In jungen Jahren, im Alter von 20, warst du direkt Teil der Oberligamannschaft. Welche Erinnerungen hast du an deine Anfangszeit beim FSV?

Dr. Rolf Dockter: Durch den bestehenden Kontakt wusste ich vom Interesse aus Salmrohr. Neben dem Peter Rauen habe ich mich dann noch mit dem Herbert Herres und dem damaligen Trainer Elmar Müller unterhalten. Dann war für mich schnell klar, dass es der richtige Moment für den Wechsel ist. Insgesamt ist das einfach eine super Zeit gewesen. Wir hatten eine richtig gute Mannschaft, mit der wir sehr erfolgreich waren. Granaten wie Manni Plath oder Herbert Herres. Gerade als junger Spieler konntest du da wichtige Erfahrungen sammeln.


Neben Paul Linz und Neale Marmon hat auch Rolf Dockter den Gegner fest in Blick.

 

 

FSV InTeam: Insgesamt 12 Spielzeiten lang hast du das Salmrohr-Trikot getragen. Nur in der Saison 93/94 bist du für einige Monate zurück zum SV Wittlich gewechselt. Wie kam es dazu?

Dr. Rolf Dockter: Die Saison 93/94 ist ja besonders gewesen, da es um die Qualifikation zur damaligen Regionalliga ging. Wittlich stieg zuvor in die Oberliga auf. Es war eine gewisse Euphorie und mir persönlich gegenüber auch eine große Wertschätzung spürbar. Zudem stand ich selbst zu der Zeit kurz vor der Promotion bei meinem Studium. Es war demnach ein Punkt, wo mehrere Sachen zusammenkamen und ich mich dann zu diesem Schritt entschlossen hatte. Wenige Monate später bin ich dann jedoch wieder zurück nach Salmrohr gewechselt, obwohl ich auch ein Angebot von Eintracht Trier hatte. Der FSV hat sich da sehr um mich bemüht. Grundsätzlich waren der Erfolgsbezug und die Ambitionen verglichen mit Wittlich doch ganz andere.


Nach seiner Rückkehr gelang die Qualifikation zur Regionalliga am letzten Spieltag.

 

 

FSV InTeam: In deiner gesamten Karriere beim FSV konntest du unzählige Siege feiern. An welche Erfolge erinnerst du dich heute noch gerne zurück?

Dr. Rolf Dockter: Das ist unheimlich schwer, einen auszuwählen. Das waren fast alles schöne Jahre. Wir hatten immer tolle Mannschaften. Die Deutsche Amateurmeisterschaft 1990 war sicherlich ein besonderer Erfolg. Auf dem Weg dorthin haben wir 1860 München und Paderborn geschlagen und waren dann auch im Finale gegen den Rheydter SV vor heimischer Kulisse siegreich. Absolut ein Erlebnis! Zudem bleibt natürlich der 3:2-Sieg 1998 in letzter Sekunde bei Eintracht Trier in spezieller Erinnerung, der uns zum Klassenerhalt in der Regionalliga verhalf. Das waren unglaubliche Emotionen.


Deutscher Amateurmeister 1990 – links neben ihm Paul Linz und Kalle Kieren

 

 

FSV InTeam: Auch ehemalige Mitspieler deiner Zeit haben immer wieder den tollen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft beschrieben. Du bist (einige Zeit auch als Kapitän) auf dem Platz jemand gewesen, der mit vollem Einsatz vorneweg gegangen ist. Wie hast du das erlebt?

Dr. Rolf Dockter: Es ist schon außergewöhnlich, wenn 7, 8 Spieler mit ihren Ehefrauen gemeinsam in Skiurlaub fahren und der Peter Rauen als Präsident dorthin auch noch nachreist. Das sagt, glaube ich, schon einiges über unseren damaligen Zusammenhalt aus. Das war früher schon was ganz Besonderes und ist heute wahrscheinlich kaum noch vorstellbar. Sowohl wir Spieler als auch die Frauen haben sich untereinander wunderbar verstanden. Wir kamen allesamt aus der Region. Das war einfach eine besondere Zeit und sicherlich auch unsere Stärke auf dem Platz. Rot-Weiß Essen oder Arminia Bielefeld haben natürlich unter ganz anderen Bedingungen trainiert und gespielt. Trotzdem waren bei den Aufeinandertreffen letztlich keine großen Unterschiede zu sehen. Zudem muss an dieser Stelle auch der 21er Club um Karli Stoffel, Rainer Boy, Horst Michels und Eugen Jacoby erwähnt werden. Über das Sponsoring hinaus waren diese Personen ein integraler Bestandteil des FSV Salmrohr und sehr nah bei und geschätzt in der Mannschaft. Ohne sie wäre der sportliche Erfolg sicher nicht möglich gewesen wäre.


Ehrung durch die Verbandsgemeinde Wittlich-Land anlässlich der Deutschen Amateurmeisterschaft (Rolf Dockter 2. von rechts).

 

 

FSV InTeam: Nach dem du noch 3 Jahre für TuS Koblenz aktiv warst, hast du 2003 deine Spielerkarriere beendet. Wie ging es für dich danach weiter?

Dr. Rolf Dockter: Ich habe 1999 schon bei Deloitte als Wirtschaftsprüfer angefangen. Während der 3 Jahre in Koblenz konnte ich berufsbedingt schon nicht mehr mit der Intensität und dem Aufwand trainieren, wie zuvor in Salmrohr. 2006 bin ich dann für eine Spielzeit kaufmännischer Geschäftsführer bei Eintracht Braunschweig gewesen. Das war reizvoll und eine tolle Erfahrung. Jedoch hat mir ein Jahr lang dann auch gereicht.


In der Bildmitte im Trikot von TuS Koblenz (Quelle: Archiv Rhein-Zeitung).

 

 

FSV InTeam: Du bist zuletzt auch beim JFV Wittlicher Tal, bei dem ebenso der FSV zu den Stammvereinen zählt, als Jugendtrainer im Einsatz gewesen. Wie sehr hat dir die Arbeit mit dem Nachwuchs Spaß gemacht?

Dr. Rolf Dockter: Das hat mir sehr viel Freude bereitet. Letztlich bin ich 6 Jahre lang Trainer gewesen, musste dann jedoch letztes Jahr aus Zeitgründen aufhören. Zusammen mit dem Herbert Schmitt haben wir die Jungs in der F-Jugend übernommen. Das hat gut harmoniert. Es war eine tolle Zeit. Ich war mit Leib und Seele Trainer der Jungs. Zudem waren wir sehr erfolgreich, haben eigentlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gab.


Rolf Dockter als Trainer bei der JFV Wittlicher Land (obere Reihe links).

 

 

FSV InTeam: Verfolgst du auch weiterhin noch die Geschehnisse beim FSV?

Dr. Rolf Dockter: Ja, selbstverständlich. Auch wenn ich schon etwas länger nicht mehr bei einem Spiel war, so verfolgt man doch immer die Ergebnisse und bekommt z. B. direkt mit, dass der FSV am grünen Tisch in die Oberliga aufgestiegen ist. Kontakte zu ehemaligen Mannschaftskollegen, wie dem Uwe Heinsdorf oder Jürgen Roth-Lebenstedt, bestehen weiterhin. Das ist ja auch letztlich ein Ausdruck und unterstreicht unseren guten Zusammenhalt. Die meisten sind in der Region geblieben. Da freut man sich bei jedem Wiedersehen.