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Rund um den FSV

Interview mit unserem Ex-Spieler Rudi Thömmes

FSV InTeam: Du hast deine Karriere zuerst bei der ETUS Trier TuS Euren und danach bei der Trierer Eintracht begonnen. Zur Saison 89/90 bist du dann in die 2. Liga zum SV Darmstadt 98 transferiert. Wie groß war für dich dieser Sprung ins Profigeschäft?

Rudi Thömmes: Eigentlich gar nicht so groß. Das Problem war vielmehr, dass Eckhard Krautzun nach dem ersten Training entlassen wurde. Er hatte sich eigentlich in erster Linie für meine Verpflichtung eingesetzt. Der neue Trainer brachte dann wiederum ein paar eigene Spieler zum Verein. Trotzdem habe ich zu Saisonbeginn meine Einsatzzeiten bekommen, bis mich ein Kapselriss am Knie länger außer Gefecht setzte. Zudem gab es in Darmstadt immer wieder Probleme mit den Gehältern. Deswegen hatte ich zum Ende der Saison auch den Entschluss gefasst, den Verein wieder zu verlassen.


Rudi Thömmes in der Saison 1989/90 im Trikot von Darmstadt 98 (Quelle: kicker.de)

 

FSV InTeam: Nach nur einer Saison bei den Lilien ging es für dich dann nach Salmrohr, zum frischgebackenen Deutschen Amateurmeister. Wie ist der Kontakt damals entstanden?

Rudi Thömmes: Nachdem für mich feststand zu wechseln, erhielt ich neben dem Angebot vom FSV auch eines aus Trier. Dort verliefen die Gespräche allerdings nicht so positiv. In Salmrohr war das anders. Da hat man sich von Beginn an sehr um mich bemüht. Als Paul Linz davon hörte, dass ich Darmstadt verlassen wollte, hat er sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt. Förderlich war dabei sicherlich, dass wir beide uns privat auch gut kannten, da seine und meine Eltern eng befreundet waren und gemeinsam kegelten. Darüber hinaus hat sich ebenfalls der Peter Rauen unheimlich für meinen Wechsel eingesetzt, sodass mir am Ende klar war, dass ich zum FSV gehe.


Unser Sportlicher Leiter Kalle Kieren und Rudi Thömmes zusammen im FSV-Trikot in der Saison 1992/93

 

FSV InTeam: Insgesamt 7 Jahre hast du in der Folge das FSV-Trikot getragen und dabei unzählige Siege und Titel feiern können. Welche sind dir dabei besonders in Erinnerung geblieben?

Rudi Thömmes: Oh, da gibt es viele. Zuerst einmal ist es sicherlich ein Riesenerfolg in den 7 Jahren fünfmal den Rheinlandpokal zu gewinnen. Das war schon großartig. Etwas ganz Besonderes war dann auch unsere Qualifikation für die neugegründete Regionalliga. Auf den Zielgeraden kämpften Pfeddersheim und wir um den letzten freien Platz. Am vorletzten Spieltag kam es zum direkten Aufeinandertreffen. Dort verschoss Norbert Hönnscheidt in der letzten Minute noch einen Elfmeter, sodass die Partie mit 1:1 endeten und wir letztlich den Aufstieg noch schafften. Ebenso in Erinnerung sind mir die Pokalfights im DFB-Pokal mit dem 2:0-Sieg gegen den damaligen Erstligisten Wattenscheid 09 oder die erste Regionalligasaison mit dem 1:0-Auswärtserfolg auf der Bielefelder Alm. Das sind allesamt sehr schöne Erinnerungen. Wir hatten einfach eine geile Truppe. Eine tolle Zeit!


Rheinlandpokalsieg 1993

 

FSV InTeam: Du warst von Anfang an ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld. Was waren aus deiner Sicht die Hauptgründe für eure erfolgreiche Spielweise?

Rudi Thömmes: Ich glaube, entscheidend war, dass wir viele richtig gute Fußballer hatten. Herbert Herres, Paul Linz, Rudolf Muchka, Werner Heinzen, Astrid Ramadani und die Liste könnten wir noch ohne Ende weiter führen. Das waren alles super Kicker, mit denen man richtig schönen Fußball spielen konnte. Hinzu kam, dass der Zusammenhalt überragend war. Wir sind eine absolute Einheit gewesen. Der Verein hat da genauso seinen Beitrag geleistet und alles für uns Spieler gemacht. Man hat einfach gerne für den FSV gespielt.


Der spätere 2:0-Siegtorschütze Rudi Thömmes im Duell mit Wattenscheids Jörg Bach während der Erstrundenpartie im DFB-Pokal

 

FSV InTeam: In deiner gesamten Karriere standst du bei zahlreichen Derbys zwischen Salmrohr und Trier auf dem Platz. Mal im FSV-Trikot, mal im Shirt der Eintracht. Wie war es für dich bei diesen emotionalen Spielen für beide Vereine im Einsatz gewesen zu sein?

Rudi Thömmes: Grundsätzlich muss man sagen, dass es zur damaligen Zeit noch wirklich richtige Derbys waren, mit 6.000/7.000 Zuschauern und einer hitzigen Atmosphäre. Da ging es um viel mehr. Heute ist das leider nicht mehr so. Mir persönlich hat es nicht viel ausgemacht, für beide Seiten die Derbys bestritten zu haben. Ich habe versucht, im jeweiligen Trikot alles für meine Mannschaft zu geben. Es ist schön, dass ich an so vielen heiß umkämpften Derbys teilnehmen konnte. Auch heute bin ich noch in Kontakt zu einigen Spielern aus der damaligen Zeit und wir erinnern uns gerne an die Duelle.


Rheinlandpokalsieg 1995

 

FSV InTeam: Aktuell bist du Co-Trainer beim Regionalligisten SV Elversberg und gleichzeitig Cheftrainer in der Bezirksliga beim SV Leiwen-Köwerich. Wie schwierig ist es, diese beiden Tätigkeiten miteinander zu verknüpfen und was sind deine Ziele?

Rudi Thömmes: Letztlich sind das natürlich 2 Gegensätze. In Elversberg arbeiten wir unter Profibedingungen. Das ist in Leiwen-Köwerich natürlich nicht so. Trotzdem machen mir aber beide Tätigkeiten unheimlich Spaß. Das eine ist in gewisser Weise mein Job, das andere Hobby. In beiden Fällen sind das einfach gute Jungs, wo es Freude bereitet, die zu trainieren. Hinsichtlich der Arbeit im Profibereich fühle ich mich generell in der Rolle des Co-Trainers sehr wohl. Ich kann dadurch viel näher an der Mannschaft sein und bin in gewisser Weise das Bindeglied zwischen Mannschaft und Cheftrainer.


Rudi Thömmes in der ersten Regionalligasaison 1994/95, darunter sein damaliger Trainer Paul Linz

 

FSV InTeam: Dein Sohn Dominik hütet seit dieser Spielzeit das Tor beim FSV. Wie intensiv verfolgst du die Geschehnisse deines ehemaligen Vereins?

Rudi Thömmes: Die Geschehnisse habe ich eigentlich immer verfolgt. Lars Schäfer und Michael Dingels kenne ich ja zum Beispiel auch persönlich sehr gut. Jetzt wo mein Sohn Dominik ebenfalls das FSV-Trikot trägt, blicke ich natürlich mit noch größeren Interesse nach Salmrohr. Durch meine Trainer-Tätigkeiten ist es mir bisher nicht möglich gewesen, bei einem Spiel vor Ort zu sein. Es ist aber in jedem Fall in dieser Saison mein Ziel, noch zu einem Heimspiel ins Salmtalstadion zu kommen. Letztlich bin ich über die Jahre auch weiterhin in gutem Kontakt mit dem Verein und ehemaligen Kollegen, wie dem Kalle Kieren geblieben. Als Anfang der Saison die Gespräche zwischen Dominik und dem Verein liefen, war ich mit dabei. Das hat mich schon an unsere frühere Zeit erinnert. Mit dem Peter Rauen habe ich mich auch noch lange über die gemeinsamen Erfolge unterhalten.

 

 

Das Titelbild ist von www.fupa.net