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Rund um den FSV

Interview mit unserem Ex-Spieler Manfred Plath

FSV InTeam: Du bist in Kaiserslautern geboren und hattest es damit nicht sehr weit zum Betzenberg. War es daher schnell klar, dass du selbst Fußballer werden wolltest?

Manfred Plath: Ja, das war sofort klar! Ich habe schon von klein auf Fußball gespielt. Aufgewachsen bin ich in Erfenbach im Norden von Kaiserslautern. Für den dortigen Verein TuS Erfenbach war ich dann bis zur A-Jugend aktiv. Mein Onkel spielte zu der Zeit bei den Amateuren vom 1. FC Kaiserslautern und stand mit dem damaligen A-Jugend-Trainer Ernst Diehl in Kontakt. Nach einem Probetraining bin ich dann im zweiten A-Jugendjahr zum FCK gewechselt und auch sofort auf der Liberoposition Stammspieler gewesen. Dieser Weg ist sicherlich in der heutigen Zeit nur noch schwer vorstellbar.


Manfred Plath als Spieler des 1. FC Kaiserslautern (Quelle: kicker.de)

 

 

FSV InTeam: Dein Debut hast du ausgerechnet gegen Bayern München, mit Spielern wie Paul Breitner oder Karl-Heinz Rummenigge, gemacht. Sicherlich ein besonderes Erlebnis…

Manfred Plath: Absolut! Nach der A-Jugend habe ich erst noch ein Jahr bei den Amateuren gespielt. Anfang 1982 saß ich noch als Amateurspieler auf der Bank bei den Profis. Trainer Kalli Feldkamp sagte dann im Spiel gegen die Bayern zu mir: „Manni, du gehst jetzt rein und hockst dich auf den Ball“. Generell war die Zeit unter Kalli Feldkamp etwas ganz Besonderes. Er war ein klasse Trainer und vor allem unheimlich menschlich. Ebenfalls in besonderer Erinnerung geblieben, sind mir die 3 U-21 Länderspiele unter Berti Vogts. Ein tolles Erlebnis.


1984/85, die erste Saison im FSV-Trikot.

 

 

FSV InTeam: Nach 23 Pflichtspielen für den FCK bist du zur Saison 84/85 zum FSV nach Salmrohr gewechselt. Wie kam es dazu?

Manfred Plath: Ich hatte Ende der Saison 83/84, für mich etwas unverständlich, keinen neuen Vertrag in Lautern angeboten bekommen. Mein Cousin, Rainer Poltrock, war bereits für den FSV Salmrohr aktiv. Die Mannschaft kam dann im Sommer 1984 ausgerechnet zu meinem Heimatverein nach Erfenbach zu einem Freundschaftsspiel. Ich war auch zu Besuch und hatte nach der Partie ein Gespräch mit FSV-Trainer Robert Jung. Der sagte mir ganz klar: „Dich will ich unbedingt haben“. Nach ein paar Trainingseinheiten war ich ebenfalls überzeugt und habe in Salmrohr unterschrieben.


Manfred Plath auf dem Mannschaftfoto der Saison 86/87 in der 2. Bundesliga

 

 

FSV InTeam: Von Anfang an war deine Zeit beim FSV von Erfolg gekrönt. Im ersten Jahr seid ihr direkt Oberligameister geworden, aber noch in der Aufstiegsrunde gescheitert. Ein Jahr später gelang dann die Sensation als Vizemeister. Wie hast du die Situation um den Aufstieg 1986 in Erinnerung?

Manfred Plath: In der Aufstiegsrunde ein Jahr zuvor waren wir noch nicht so reif. Diese Erfahrung hat uns 86 sicherlich geholfen. Leider sind wir in der Oberliga nach Worms nur Zweiter gewesen, punktegleich mit Trier auf Rang 3. Es gab aber zum Ende der Saison bereits Gerüchte, die Wormatia hätte nicht alle Unterlagen fristgerecht eingereicht. Von einem auf den anderen Tag waren wir in der Aufstiegsrunde. Das war aber vielleicht unser Vorteil. Wir hatten keine Zeit zum Nachdenken und konnten ganz unbekümmert aufspielen. Was dann geschah, war einfach sensationell! Den Aufstieg in die 2. Bundesliga haben wir natürlich gebührend gefeiert.


Siegtorschütze Manfred Plath im Finale zur Deutschen Amateurmeisterschaft 1990 gegen den Rheydter SV

 

 

FSV InTeam: Neben dem Aufstieg in die 2. Liga bist du in den 9 Jahren beim FSV unter anderem zweimal Oberligameister, dreimal Rheinlandpokalsieger und 1990 Deutscher Amateurmeister geworden. Welcher dieser Erfolge war für dich am Schönsten?

Manfred Plath: Ganz tolle Erinnerungen habe ich an das Finale der Deutschen Amateurmeisterschaft gegen Rheydt. Ich selber habe da das entscheidende Tor zum 2:0 erzielt. Den Titel im eigenen Stadion zu feiern war unbeschreiblich. Ebenso zu nennen sind aber die Derbys gegen Eintracht Trier, wo teilweise über 6.000 Zuschauer im Stadion waren. Da ging es schon heiß her. Die Stimmung war immer großartig.


Rheinlandpokalsieger 1992 – rechts Mathias Schömann.

 

 

FSV InTeam: Was ist dir abseits der Erfolge am meisten aus deiner Zeit in Salmrohr in Erinnerung geblieben?

Manfred Plath: Ich kann ohne wenn und aber sagen, dass ich beim FSV meine absolut schönste Fußballerzeit verbracht habe. Ich habe mich in Salmrohr immer wie zu Hause gefühlt, wie eine zweite Familie. Im ganzen Verein hatten wir einen tollen Zusammenhalt. Da kam es dann auch schon mal vor, dass der Trainer nach einem Training mit dem Tablett durch die Vereinskneipe gegangen ist und eine Runde Bier verteilt hat. Auch wenn ich damals immer wieder Angebote von anderen Clubs erhielt, hat es mich nie woanders hingezogen. Fußballerisch komme ich heute noch ins Schwärmen, wenn ich an den Klaus Toppmöller denke. Ein großartiger Stürmer. Als Mannschaft haben wir sehr viel gemeinsam unternommen. Das war nicht nur Fußball. Da lagen wir auch schon mal beim Peter Rauen im Whirlpool.


Im Trikot der FCK-Traditionsmannschaft

 

 

FSV InTeam: 1993 hast du den FSV verlassen und bist noch einige Jahre für den SV Mackenbach im Einsatz gewesen. Was machst du heute?

Manfred Plath: Ich arbeite als Bezirksbeamter bei der Polizei Kaiserslautern im Bezirk Kalkofen. Obwohl ich eigentlich nach der Schule eine Lehre als Bürokaufmann gemacht hatte, bin ich während meiner Zeit in Salmrohr durch meine Mannschaftskollegen Heini Irmisch und Herbert Herres zur Polizei gekommen. Die Arbeit macht mir immer noch sehr Spaß. Bis 2005 bin ich zudem noch in Mackenbach als Fußballer aktiv gewesen und trainiere aktuell noch die Altherrenmannschaft. Darüber hinaus engagiere ich mich beim FCK für die Traditionsmannschaft und bin im dortigen Spielerrat.


Auch in Kaiserslautern wurde letztes Jahr der Rheinlandpokalsieg gefeiert!

 

FSV InTeam: Verfolgst du aktuell noch das Geschehen rund um den FSV Salmrohr?

Manfred Plath: Auf jeden Fall. Ich habe mich sehr gefreut, als letzten Sommer der Rheinlandpokalsieg gelang. Da habe ich zu Hause selbst darauf angestoßen. Beim DFB-Pokalspiel gegen Kiel war ich dann auch im Stadion. Die Ergebnisse in der Rheinlandliga verfolge ich regelmäßig aus der Zeitung. Zudem bin ich mit vielen alten Weggefährten, wie dem Alfred Weyland, Guido Weber, Kalle Kieren oder Peter Rauen immer in Kontakt. Während ich als Libero spielte, war der Alfred mein Vorstopper und musste immer die Drecksarbeit machen.